Hand ablecken bedeutet so viel wie ich mag dich und du bist der Chef. Das Lecken ist eine ganz natürliche Verhaltensweise der Hunde. Hunde benutzen die Zunge zur Körperpflege, zur Nahrungsaufnahme und für die soziale Kommunikation.
Sie lieben es, den Menschen in diese Kommunikation mit einzubeziehen und lecken gerne Hände oder gar das Gesicht ab.
Nicht selten passiert es dann, dass der Hund eine wohl gemeinte Geste zeigt und der Mensch sie schlichtweg als dumme Angewohnheit sieht. Eine dieser „Unarten“ ist das Ablecken von Händen oder gar dem Gesicht.
Die Kommunikation zwischen uns Menschen ist schon nicht ganz einfach. Schnell tauchen Missverständnisse auf, weil man einander falsch versteht. Es ist nicht so einfach die Verhaltensweise unserer Hunde zu durchschauen.
Warum dies so ist, lässt sich leicht erklären. Man muss sich ganz einfach das Verhalten unter Hunden ansehen.
Schon nach der Geburt beginnt dieses Lecken. Der Welpe erblickt das Licht der Welt und wird sofort von der Mutter liebevoll abgeleckt. Dies sorgt nicht nur dafür, den Welpen zu trocknen. Das Lecken regt den Kreislauf des Kleinen an und die Mutter nimmt dadurch den Geruch ihres Neugeborenen sehr deutlich wahr.
Nach den Mahlzeiten wird der Nachwuchs ebenfalls abgeleckt. Damit wird die Verdauung angeregt. Gleichzeitig wird die Mutter-Kind-Beziehung gepflegt.
Ist der Welpe dann schon selbstständiger, lernt er, welche Bedeutung das Abschlecken im Rudel haben kann.
Das Lecken ist dabei wichtig und bedeutet auch Unterwürfigkeit und Zuneigung.
Auch wenn wir den Hund streicheln, interpretiert er dies als positive Geste und genießt es. Kein Wunder also, dass der Hund diese Hingabe auch dem Menschen sehr deutlich zeigen will.
Schleckt der Hund die Hände oder auch mal das Gesicht seines Menschen ab, so ist dies eine sehr positive Geste.
Leckt der Hund nun Ihre Hand ab, so möchte er Ihnen damit zeigen, dass er sie gerne hat. Er kann damit aber auch auf sehr liebenswerte Art die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Er möchte gerne etwas. Das zeigt er sehr vorsichtig. Das kann jetzt etwa heißen, dass er etwas zu Fressen haben möchte oder gestreichelt werden will.
Dass Streicheleinheiten oder Futter auf diese Art einfordert werden, zeigt, dass sich der Hund seiner Stellung im Rudel bewusst ist und diese akzeptiert.
Verständlicherweise denken Sie wahrscheinlich jetzt in erster Linie an die Hygiene und an all das, was der Hund während des Tages so ins Maul nimmt oder gar frisst.
Diese Bedenken sind auch völlig in Ordnung. Unbedingt sollten Sie vermeiden, dass Ihr Vierbeiner Ihnen oder anderen Familienmitgliedern das Gesicht ableckt.
Sie sollten ihm das Ablecken jedoch nicht völlig verbieten. Der Hund möchte Ihnen damit seine Zuneigung zeigen. Ein Verbot würde ihn völlig durcheinanderbringen.
Wenn Ihr Hund einen „Liebesanfall“ bekommt, so halten Sie ihm einfach Ihre Hände hin und lassen ihn nach Lust und Laune lecken. So bleibt das Gesicht verschont und mit einer guten Seife sind die Hände rasch wieder hygienisch rein.
Unter Hunden ist Lecken also Ausdruck von Vertrauen, Zuneigung, Unterwürfigkeit und Suche nach Fürsorge.
Wenn Sie Ihren Hund genau beobachten, wissen Sie, welche Taktik Ihr Vierbeiner verfolgt.
Etwas anders sieht die Angelegenheit aus, wenn der Hund einen Säugling ableckt.
In diesem Fall drückt er aus, dass auch er sich um den Familiennachwuchs kümmern wird und notfalls sogar verteidigen würde.
Es ist daher sehr wichtig, Hunden diese Geste nicht zu verbieten, auch wenn es manchmal schwerfällt.
Heike Amon
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